Lissabon #1
Photographie ist Erinnerung und Selbstporträt. Die Wirklichkeit, aus der wir unsere Bilder beziehen, ist eine sehr brüchige, instabile, eine verschwindende, immer wieder im Aufbau befindliche Vorstellung. Wenn ich die Augen schließe, verschwindet die Welt.
Denn die Wirklichkeit findet in unseren Köpfen statt, ist eine Idee. Das Bild, das ich dann später in den Händen halte, ist – Erinnerung. Wenn wir nicht imstande sind, die Wirk- lichkeiten, wie sie an sich sind, zu sehen, unsere Blicke auf sie mit Gefühlen, Interessen und Erfahrungen durchmischt werden, sind unsere Erinnerungen nicht einmal Repro- duktionen des Dagewesenen. Im Erinnern, in unseren Träumen, in den Büchern, Filmen, in den Photographien erfinden wir unser Leben neu.